Presseartikel BZ 2004

SO-Region Solothurn
Biberist
Streben nach Harmonie und Geborgenheit in den Bildern
In einer Doppelausstellung im Schlösschen Bleichenberg zeigen Angelica Schorre[100] und Urs Flury ihre Bilder.

Der bekannte Bucheggberger Künstler Urs Flury und die noch unbekannte Angelica Schorre[100] aus Oberdorf stellen ihrer Bilder gemeinsam aus. So verschieden die Malstile auch sind - die Bilder vertragen sich ausgezeichnet miteinander. «Ich wollte letztes Jahr in Bern meine erste Ausstellung machen und dachte plötzlich: Ich frage doch einfach den grossen Flury, ob er mit mir ausstellt», sagt Angelika Schorre[100]. Und der habe zugesagt, ohne ihre Bilder zuvor gesehen zu haben. Nach drei Monaten habe seinerseits Schorre für die aktuelle Ausstellung in Biberist angefragt. Schorre[100] arbeitet zu 80 Prozent als Journalistin. Sie hat Flury anlässlich einer Reportage kennen gelernt. Sie habe schon als Kind immer leidenschaftlich gern gemalt, sich bei der Berufswahl zwischen Malen und Schreiben entscheiden müssen.
Innere Bilder malen
Schorres Themen und Techniken sind vielfältig. Steht einmal der Mensch im Zentrum, ist es ein andermal eine Stimmung in der Natur oder eine Gefühlslage. Sie liebt die Farben, liebt es, bunte Bilder zu malen. Mal bringt sie ein inneres Bild in harter Arbeit auf die Leinwand, dann wieder lässt sie etwas intuitiv entstehen. Sie hat stimmungsvolle Bilder geschaffen, in denen viel Raum für die eigenen Gefühle des Betrachters bleibt.
Unverkennbar und einmalig ist der Stil von Urs Flury. Aus gesundheitlichen Gründen musste er der Vernissage fern bleiben. In seiner Monografie, erschienen 1997, schreibt er: «Ich erhebe den Anspruch, auch wenn es unserem Zeitgeschmack entgegenläuft, schöne, ausgewogene Bilder zu malen.» Eines der Themen, die er immer wieder aufnimmt, ist die Bucheggberger Landschaft.
Gefühl der Geborgenheit
Mit wenigen, klaren Linien, geometrisch abgestimmten Farbflächen, ein paar Bäumen und Walmdächern lässt er ihren unverwechselbaren Charakter auf ganz eigene Art neu aufleben. Immer ist da diese Wärme der Farben, diese Ruhe, Harmonie und ein grosses Gefühl von Geborgenheit, das den Betrachter umfängt.

Susi Reinhart